Berlin, 22. Mai 2023
Für viele Schulabgängerinnen und Schulabgänger liegt die Zukunft in der IT. Interessante Aufgaben, sehr gute Verdienstmöglichkeiten sowie die Zukunftssicherheit der Branche locken junge Menschen an. Gleichzeitig ist die konkrete Auswahl eines Ausbildungsberufs nicht einfach. Es gibt viele Optionen und teilweise ist es schwer, sich hinter den Fachbegriffen konkret etwas vorzustellen. Im Folgenden deshalb ein Einstieg in die Ausbildungsoptionen im IT-Sektor.
Die Wahl der Ausbildung entscheidet, in welche Richtung sich die Karriere in der IT entwickelt. Es handelt sich also um einen großen Schritt, der gut überlegt sein will. Wichtig ist, dass die gewählte Ausbildung zu den eigenen Vorstellungen und Interessen passt. Das ist bei der Vielzahl der Ausbildungsberufe in der IT gar nicht so einfach. Die Neuordnung der IT-Berufe im Jahr 2020 hat das Angebot an Ausbildungsoptionen noch vergrößert.
So gibt es rund 50 unterschiedliche Ausbildungsberufe, die direkt mit der IT im Zusammenhang stehen. Jede dieser Ausbildung hat spezifische Schwerpunkte, die teilweise sehr weit voneinander entfernt sind. Aus diesem Grund ist der erste Schritt, sich über die verschiedenen Ausbildungswege zu informieren und festzustellen, welcher zu den eigenen Vorstellungen passt.
Viele Berufe und Ausbildungen in der IT haben mit kaufmännischen Aufgaben zu tun. Dazu zählt zum Beispiel die Ausbildung als Kaufmann beziehungsweise Kauffrau für IT-System-Management (m/w/d). Hier gibt es Schnittpunkte zwischen den klassischen kaufmännischen Tätigkeiten sowie den Aufgabenbereichen der IT. So beraten IT-Systemkaufleute Kunden über Lösungen im Bereich IT und Telekommunikation. Diese Systeme werden individuell geplant und Strategien entwickelt. Ebenfalls gehört die Schulung von Kunden im Umgang mit diesen IT-Systemen zu den Aufgaben von IT-Systemkaufleuten.
Ein Teil der Ausbildung fokussiert sich so auf Hard- und Software. IT-Systemkaufleute lernen, wie eine moderne IT-Infrastruktur aufgebaut ist und wie diese geplant wird. Der zweite Teil der Ausbildung beschäftigt sich mit kaufmännischem Wissen. Dazu zählen alle organisatorischen Abläufe, die zur Umsetzung von Projekten zählen. In erster Linie sind dies die Beschaffung von Technik, die Berechnung von Kosten sowie der Vertrieb von technischen Lösungen an Geschäfts- oder Privatkunden.
Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in diesem Bereich gibt es viele Möglichkeiten für Jobs mit interessanten Aufgabenbereichen und entsprechender persönlicher Weiterbildung. Kaufleute für das IT-System-Management arbeiten zum Beispiel im Vertrieb von IT-Dienstleistern oder Systemhäusern. Im Fokus können Telekommunikationsanlagen, Netzwerktechnik, Software oder auch Hardware stehen. Dies hängt alles vom individuellen Fokus ab. Aufstiegschancen gibt es zum Beispiel im Bereich des Controllings oder zum Projektleiter.
Es gibt unter den Ausbildungsberufen in der IT auch viele mit einem Fokus auf den technischen Bereich. Dazu zählt zum Beispiel die IT-Systemelektronikerin beziehungsweise der IT-Systemelektroniker. Zu den Aufgaben in diesem Beruf gehören Planung und Installation von Informations- und Telekommunikationstechnik. Hier geht es vor allem um den konkreten Aufbau von Netzwerken und Systemen direkt vor Ort. Ein IT-Systemelektroniker benötigt somit ein gutes Verständnis für Kabel, Hardware und die Vernetzung.
Oftmals sind IT-Systemelektroniker im Außendienst tätig oder verantwortlich für große Netzwerke im eigenen Unternehmen. Das können zum Beispiel Rechenzentren sein, wo ständig Arbeiten im Bereich der Netzwerktechnik anfallen. Die Fehlerbehebung ist dabei eine zentrale Aufgabe. Ebenfalls sind IT-Systemelektronikerinnen und IT-Systemelektroniker dazu berechtigt, Arbeiten an Stromnetzen auszuführen. Mit einer Ausbildung zur IT-Systemelektronikerin oder zum IT-Systemelektroniker ist es möglich, zum Beispiel zur IT-Sicherheitskoordinatorin beziehungsweise zum IT-Sicherheitskoordinator aufzusteigen. Dann steht die Analyse von Netzwerken und die Suche nach Sicherheitstechnik im Fokus der Arbeit.
Ein weiterer Bereich der IT beschäftigt sich mit der Software- und Anwendungsentwicklung. Auch hier gibt es die Möglichkeit, über eine Ausbildung eine Karriere in diesem Bereich aufzubauen. Unter anderem bietet sich hier die Ausbildung zur Fachinformatikerin oder zum Fachinformatiker mit der Spezialisierung Anwendungsentwicklung an. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, bereits durch die Wahl der Ausbildung eine Richtung für den späteren Werdegang vorzugeben. So fokussieren sich Webdesignerinnen und Webdesigner vor allem auf die Entwicklung von Plattformen für das Internet. Als Game-Designerin oder Game-Designer hingegen liegt der Fokus auf der Entwicklung von Videospielen.
Abhängig von der Art der Ausbildung gehören die Integration von Anwendungen in die lokale Infrastruktur, die Entwicklung von Apps für unterschiedliche Plattformen oder die Planung von Videospielen zu den zentralen Aufgaben. Auch hier ist es möglich, sich über Fortbildungen und Erfahrungen weiterzuentwickeln. So gibt es Anwendungsentwickler, die sich auf ganz bestimmte Umgebungen wie SAP oder mobile Plattformen spezialisiert haben. Ebenfalls ist es möglich, als System- oder Netzwerkadministrator zu arbeiten, in Bereichen, wo der Fokus auf Anwendungen liegt.
Wer weiß, in welche Richtung seine Ausbildung gehen soll, hat bereits einen großen Schritt getan. Falls dies nicht klar ist, kann ein Berufsorientierungstest helfen. Selbst YouTube ist eine Möglichkeit, um sich schnell über Berufsprofile und Ausbildungen zu informieren. Hier gibt es Videos, die Ausbildungsinhalte und Berufe anschaulich präsentieren.
Eine Option, zu prüfen, ob die Vorstellungen mit der Realität übereinstimmen, ist im Rahmen eines Praktikums. Tatsächlich ist dies oft eine gute Option, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Unternehmen, die gute Erfahrungen mit einer Praktikantin oder einem Praktikanten gemacht haben, stellen diese gerne ein.